Arbeitgeber stehen vor großen Herausforderungen: Zum einen sind qualifizierte Fachkräfte Mangelware und zum anderen erwarten die Arbeitnehmer:innen von morgen – insbesondere die sagenumwobene Generation Z (kurz: Gen Z) – ein größtmögliches Maß an Freiheit und Flexibilität. Dr. Dorothea Gowin, Head of Human Resources bei Materna Virtual Solution erklärt, was diese Entwicklung für die Unternehmenskultur von Unternehmen bedeutet.
Die Anforderungen der nächsten Generationen unterscheiden sich erheblich von denen der älteren. Für Unternehmen bedeutet das, dass sie in Stellenausschreibungen und Vorstellungsgesprächen völlig neue Akzente setzen müssen, um die Aufmerksamkeit der jüngeren Generationen zu erlangen und den War for Talents auf dem hart umkämpften Arbeitsmarkt gewinnen zu können. Wer potenziellen Mitarbeiter:innen keine Work-Life-Balance, flexible Arbeitszeiten oder ultramobiles Arbeiten bietet, hat den Kampf eigentlich schon so gut wie verloren.
Um Mitarbeiter:innen den Arbeitsplatz der Zukunft ermöglichen zu können, müssen Unternehmen neben der richtigen Strategie und den passenden Soft- und Hardware-Lösungen auch weiterhin die Bereitschaft haben, flexibel auf die Entwicklungen der Arbeitswelt zu reagieren.
Die wichtigsten Voraussetzungen für sicheres, ultramobiles Arbeiten
In Zeiten ultramobilen Arbeitens sollte jeder Arbeitsvertrag eine Datenschutz- und Verschwiegenheitserklärung in Form eines NDA (Non-disclosure agreement) enthalten. Des Weiteren müssen Unternehmen ihre Mitarbeitenden regelmäßig für die Themen „Datenschutz“ und „Datensicherheit beim ultramobilen Arbeiten“ sensibilisieren bzw. schulen.
Damit Mitarbeiter:innen tatsächlich flexibel und ultramobil arbeiten und kommunizieren können, brauchen sie natürlich auch die entsprechende technische Ausstattung in Form von Smartphones, Tablets oder Laptops. In diesem Zusammenhang erfreuen sich zwei Modelle großer Beliebtheit: BYOD (Bring Your Own Device) und COPE (Corporate-Owned, Personally Enabled). Dabei werden entweder private mobile Endgeräte auch dienstlich genutzt (BYOD) bzw. geschäftliche Geräte auch für den privaten Gebrauch freigegeben (COPE). So praktisch diese beiden Modelle auch sind, so groß ist die Gefahr der Vermischung von privaten und geschäftlichen Anwendungen und Daten. Mit Hilfe einer Container-Lösung, die die geschäftlichen Daten und Anwendungen strikt von den privaten trennt und vor unbefugtem Zugriff schützt, können Unternehmen diese Gefahr allerdings ganz einfach bannen. Der große Vorteil besteht darin, dass die Lösung auf nahezu jedem mobilen Endgerät eingesetzt werden kann und dass das Unternehmen beim Einsatz von BYOD-Modellen lediglich Zugriff auf die dienstlichen Daten und Anwendungen hat – private Daten bleiben also weiterhin privat.
Zwischenmenschliche Beziehungen dürfen nicht zu kurz kommen
Wenn Arbeitnehmer:innen flexibel und ultramobil arbeiten, kann es passieren, dass diese in verschiedenen bzw. wechselnden Ländern und Zeitzonen leben und arbeiten – Stichwort: Workation. Damit die Unternehmenskultur und der Teamgeist trotz Entfernung und Zeitverschiebung nicht verloren gehen, spielt die unkomplizierte und schnelle interne Kommunikation eine entscheidende Rolle. Idealerweise gibt es regelmäßige Termine, bei denen sich das Team austauscht, neue Mitarbeiter:innen vorgestellt oder Neuigkeiten aus dem Unternehmen kundgetan werden. Mindestens genauso wichtig sind aber auch Termine, bei denen es nicht um die Arbeit geht, sondern um die Pflege der zwischenmenschlichen Beziehungen. Insbesondere für das Onboarding neuer Mitarbeiter:innen sind neben Terminen für eine gründliche und intensive Einarbeitung solche informellen Treffen und eine wertschätzende Willkommenskultur unverzichtbar, um sie schnell und vollumfänglich ins Team zu integrieren.
Wenn Arbeitnehmer:innen flexibel und ultramobil arbeiten und nicht mehr an einen Arbeitsort geschweige denn an einen Schreibtisch gebunden sein wollen, müssen Arbeitgeber umdenken und die Voraussetzungen für den Arbeitsplatz der Zukunft schaffen. Sie müssen ihre Mitarbeiter:innen zum einen mit der entsprechenden Hard- und Software ausstatten, die flexibles und dennoch sicheres mobiles Arbeiten ermöglicht. Zum anderen müssen sie dafür Sorge tragen, dass der Zusammenhalt im Team auf die Distanz nicht verloren geht und ein besonders Augenmerk auf eine möglichst reibungslose und niedrigschwellige Kommunikation und Kollaboration legen.