Unter Mobile Application Management (MAM) versteht man Software und Dienste, die für die Bereitstellung und Zugriffskontrolle von geschäftlichen Apps verwendet werden. Die verwalteten Apps können firmeneigene oder regulär erhältliche mobile Anwendungen sein, die auf firmeneigenen oder privaten Geräten (im sogenannten BYOD-Modell) der Angestellten eingesetzt werden.
Mobile Application Management als Teil von Enterprise Mobility Management
Mobile Application Management ist eine Erweiterung des Konzepts des Mobile Device Management (MDM). Bei MDM geht es um die zentrale Verwaltung eines Nutzerkontos auf einem Endgerät durch die IT-Administration des Unternehmens. MAM zielt auf die zentrale Administration der einzelnen Anwendungen ab. Ein Unternehmen kann dafür einen eigenen App-Store einrichten oder nur bestimmte Apps aus den großen App-Stores zulassen und diesen MAM-Funktionalität hinzufügen. Ferner versteht man unter Mobile Information Management (MIM) den Cloud-basierten Datenaustausch. Wenn MDM, MAM und MIM zusammengefasst werden, spricht man von Enterprise Mobility Management (EMM).
Mobile Application Management als sichere Lösung für Unternehmen
Mobile Application Management erlaubt Administratoren eine umfangreiche Kontrolle, um Apps samt ihrer Daten zu verwalten und zu sichern. Eine End-to-End-MAM-Lösung bietet die Möglichkeit, die Installation, Aktualisierung und Entfernung mobiler Anwendungen über einen Enterprise-App-Store zu steuern und die Anwendung zu überwachen. Mobile Application Manager können die Nutzung der Geschäfts-Apps mit der Einhaltung definierter Unternehmensrichtlinien abgleichen und den Austausch betrieblicher Daten kontrollieren und beschränken. MAM ermöglicht dem Unternehmen, den Zugriff auf Geschäftsdaten zu steuern, lokal gespeicherte Geschäftsdaten zu sichern oder vom Gerät zu entfernen, falls es verloren geht oder der Besitzer nicht mehr bei der Firma arbeitet.
App Wrapping
App Wrapping ist die ursprüngliche Methode zur Umsetzung von Mobile Application Management auf nicht eigens für das Unternehmen entwickelten Apps. Ziel von App Wrapping ist es, Apps mit MAM-Funktionalität zu versehen. Dies betrifft sowohl die lokale Datenverarbeitung auf dem Endgerät als auch die Kommunikation nach außen, z. B. mit dem Server des Unternehmens, dem Backend. Die eigentliche App wird dabei mit einer für das MAM zuständigen App verknüpft. Um zu sichern, dass im Unternehmen nur richtlinienkonforme, zugelassene Anwendungen zum Einsatz kommen, gibt es folgende Möglichkeiten:
– Beim Start der App wird eine Authentifizierung erforderlich gemacht,
– die Datenübertragung wird über das virtuelle private Netzwerk (VPN) des Unternehmens geleitet
– oder es werden Anfragen an eine App mit sicherheitssensiblen Daten verhindert.
Rechtliche Fragestellungen der Modifikation von Apps
App Wrapping ist eine legale Grauzone. Die Modifikation von Apps kann zu Urheberrechtsverletzungen und zum Verlust von Gewährleistungsrechten führen. Mittlerweile stellen zunehmend die Betriebssysteme der Endgeräte Verwaltungs- und Sicherheitsfunktionen bereit, damit App Wrapper nicht mehr nötig sind.